Maßnahmen zum Schutz vor Fensterstürzen
Die Sicherheit der Kinder ist für Eltern das oberste Gebot. Zahlreiche Verletzungen durch Fensterstürze oder Glasscheiben wären durch einfache Maßnahmen zu verhindern gewesen. Fensterhersteller berücksichtigen die Sicherheit der Kinder und zeigen zahlreiche Kindersicherungstechniken. Um Fenster vor dem Öffnen durch Kinderhände zu schützen, bieten sich die folgenden Maßnahmen an.
Fensterelemente: Zweigeteilt und feststehend
Sie können Ihre Fenster auch zweiteilen. Dabei bleibt das untere Fensterelement feststehend und ist überhaupt nicht zu öffnen. Kleine Bewohner mit ausgeprägtem Forscherdrang gelangen so gar nicht an die Griffe. Die zweigeteilten Fensterelemente eignen sich eher bei einem Neubau und können bereits in die Planung integriert werden. Ebenso kann diese Lösung in die energetische Altbausanierung integriert werden.
Fenstergriff mit Schloss
Ihr Fenster mit einem Fenstergriff mit Schloss nachzurüsten ist wohl mit eine der sichersten Methoden. Das Öffnen der Fenster ist somit ausschließlich mit einem Schlüssel möglich. Dadurch schließen Sie gänzlich aus, dass Ihre Kinder Fenster in einem unbeobachteten Moment öffnen und sich verletzen können. Ein Fenstergriff mit Schloss sollte präventiv an allen Fenstern in der Wohnung oder einem Haus angebracht werden, denn nicht immer sind Sie zeitgleich im Raum, indem sich Ihre Kinder aufhalten. Ein weiterer Vorteil eines Fenstergriff mit Schloss liegt darin, dass die Fenster auch in gekipptem Zustand zu sichern sind. Dadurch können Sie jedes Zimmer problemlos lüften, ohne sich darum zu sorgen, dass ihr Kleines sich die Fingerchen einklemmt. Gleichzeitig wirken die meisten Fenstergriffe mit Schloss einbruchhemmend und somit sichern Sie sich zudem gegen ungebetenen Besuch ab.
Ein solcher Fenstergriff mit Schloss lässt sich auch als Laie und mit normalen Werkzeug nachrüsten. In der Regel finden Sie selbstverständlich bei den Produkten auch eine entsprechende Montageanleitung.
Fenstergriffe mit TBT-Technik (Tilt Before Turn)
Abschließbare TBT-Fenstergriffe erschweren unbefugtes Öffnen von innen. Durch diese spezielle Technik kann der Fenstergriff in der 90-Grad-Position (Kippstellung) mit einem Schlüssel verriegelt werden. Die TBT-Technik bietet mit TBT1 und SecuTBT zwei Varianten. TBT1-Modelle verfügen über einen Freilauf zwischen Verschluss- sowie Kippstellung, wodurch eine Lüftungsbedienung möglich ist. Der Sperrmechanismus befindet sich am Anschlag der 90-Grad-Kippstellung. Nur dann, wenn der Schließzylinder entriegelt wurde, ist ein Weiterschalten in die 180-Grad-Drehstellung möglich. Mit der SecuTBT-Funktion lässt sich der Fenstergriff in der Verschlussposition mit einem Schlüssel verriegeln. Diese zusätzliche Sicherungsfunktion ist zudem einbruchshemmend. Nur, wenn der Schlüssel gedreht (Entriegelung) wird, ist der Fenstergriff in die Kippstellung zu drehen. Befindet sich der Fenstergriff in der Kippstellung, wird dieser automatisch in dieser Position verriegelt, ohne dass Sie den Schlüssel betätigen müssen. Nur durch das gleichzeitige Drehen des Griffes und Schlüssels kann das Fenster von der Kippstellung in die die Öffnungsstellung gebracht werden, was vor versehentlichem oder unbefugtem Drehen in die Öffnungsstellung schützt. Sie können den SecuTBT-Fenstergriff von der Öffnungsstellung ohne die Kippstellung bringen. In der Kippstellung greift die automatische Schließtechnik, die den Fenstergriff ohne Einsatz des Schlüssels sicher verriegelt.
Falls Sie keine Schlösser an Ihren Fenstern wünschen, bieten sich Modelle mit Druckknöpfen an. Der Fenstergriff kann nur dann betätigt werden, wenn gleichzeitig der Druckknopf eingedrückt wird.
Praktische Nachrüstungs-Sets
Einige Lösungen eignen sich nur bei einem Neubau oder der Erneuerung der Fenster. Sicher kann man nicht verlangen, dass Sie wegen der Kinder extra neue Fenster mit Sicherungen einbauen lassen. Für alle, die die Kindersicherung Fenster nachträglich einbauen möchten, bieten sich interessante Alternativen. Nachrüstungs-Sets werden einfach an Fenstern montiert und schützen davor, dass Kinder verunfallen, weil sie die Fenster geöffnet haben. Auch abschließbare Fenstergriffe lassen sich natürlich relativ einfach nachrüsten!
Ohne Bohren: kinderleichte Nachrüstung der Kindersicherung
Die meisten vertikalen Fenstergriffe von Kunststoff-, Holz-, Alufenstern und Terrassen-, oder Balkontüren können mit einer Kindersicherung nachgerüstet werden. Durch eine Sicherungsschlaufe wird der Fenster- oder Türgriff fixiert und in der Bewegung gesperrt. Geschlossene und gekippte Fenster können so einfach vor dem unbeobachteten Öffnen durch Kinder gesichert werden.
Nur, wenn zwei Entriegelungsknöpfe gleichzeitig gedrückt werden, ist das Öffnen und Abziehen der Sicherungsschlaufe möglich. Diese Fenster Kindersicherung ist ohne Schrauben, Bohren oder Kleben zu montieren. Fenster und Türen werden nicht beschädigt. Die Demontage ist zeitnah zu erledigen und es bleiben keine Rückstände an Türen oder Fenstern. Durch die einfache Montage und Demontage kann diese Fenster Kindersicherung auch im Urlaub oder einem Besuch für die Sicherheit Ihrer Kinder sorgen. Das System funktioniert nur bei handelsüblichen Fenstern und Türen, deren Fenster- und Türflügel nach innen zu öffnen sind sowie vertikal angebrachte Griffe aufweisen.
Weitere Tipps zum Thema „Kindersicherung Fenster“
Sie sind gut beraten, wenn Sie alle nachträglichen Tür- und Fenstergriffe bei einem Hersteller erwerben. Die Griffe sind für Balkontüren ebenso geeignet, wie für Terrrassentüren oder Fenster. Der Vorteil liegt darin, dass alle Türen und Fenster gleichschließend sind und sich alle Schlösser mit einem Schlüssel öffnen lassen. Bei Fenstern sind die Griffschlösser leichter austauschbar.
Die Montage ist sehr leicht, denn alle Schlüssel, Befestigungsschrauben sowie die Montageanleitung sind im Lieferumfang enthalten. Für jede Fensterart bietet sich die passende Kindersicherung, die Ihren Anforderungen gerecht wird. Es ist für Laien nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, ob die Fenster Kindersicherung auch de facto das hält, was sie verspricht. Registrierte Prüfsiegel und Schutzklassen bieten Ihnen eine Orientierungshilfe. Bewährt haben sich Modelle, die mit einem VDS-Zeichen oder einem TÜV-Oktagon versehen sind. Diese Symbole auf der Verpackung garantieren eine eingehende Prüfung der beworbenen Eigenschaften.
Französische Balkone: Effektiver Schutz vor Stürzen
Französische Balkone sind sehr beliebt und zeigen sich an vielen Fassaden moderner und älterer Häuser. Der Französische Balkon mit dem direkt davor montierten Gitter sorgt bei großen Fenstern für viel Licht und ist kostengünstiger als ein herkömmlicher Balkon. Eigentlich ist diese Balkonart kein wirklicher Balkon, denn er ist an der Außenseite des Fensters angebracht und in der klassischen Form nicht nutzbar, da man ihn nicht betreten kann.
Moderne Varianten gewähren einen kleinen Austritt, denn sie weisen einen entsprechenden Vorsprung auf. Dem heutigen Zweck nach ist der Französische Balkon in den meisten Fällen eine Absturzsicherung, denn er tritt in Kombination mit sehr großen Fenstern auf. Für Kinder bietet diese hübsche Geländervariante eine große Gefahr. Damit kein Kinderkopf hindurchpasst, gibt das Baurecht vor, dass die Abstände zwischen den Fenstergittern maximal 12 cm betragen dürfen. Die Gitterstäbe sollten senkrecht und nicht waagerecht verlaufen, damit Kinder nicht an diesen hochklettern und herunterstürzen können. Alternativ bieten sich Lösungen mit Sicherheitsglas an, die einen freien Blick gewähren sowie zeitgleich vor Abstürzen sichern. Idealerweise sichern Sie einen Französischen Balkon mit einem Balkon-Netz, denn Kinder kommen auf die seltsamsten Ideen. Sicherheit geht auch bei Französischen Balkonen immer vor Optik und Design.
Balkonnetz
Ein Balkon ist immer eine potentielle Gefahrenquelle für Kinder. Viele Kinder denken nicht direkt über Gefahren nach, weshalb Sie schon gleich im Vorfeld Gefahren ausschließen sollten. Kinder sind unberechenbar und können Spielzeug über den Balkon werfen und sich durch Balkongitter zwängen. Ein Balkonnetz kann hier leicht Abhilfe schaffen und dafür sorgen, dass die Kleinen nicht durch die Gitter fallen oder über das Geländer klettern. Mit einem Balkonnetz sichern Sie Ihre Kinder doppelt ab, denn das Netz ist immer höher als das Balkongeländer und hindert Kinder daran, über das Balkongitter zu klettern.
Balkonnetze können einfach mit Schnüren und Ringschrauben befestigt werden. Die speziellen Balkonnetze sorgen für einen mobilen Schutz, denn sie sind schnell an- sowie abzumontieren und können im Urlaub oder bei einem Besuch bei Bekannten gute Dienste leisten. Balkonnetze können auch als Schutz gegen gefährliche Treppengeländer zum Einsatz kommen und die Gefahr vor Stürzen auch hier verhindern.
Trotzdem sollten Sie immer darauf achten, dass Stühle oder Hocker nicht greifbar sind, wenn Kinder auf dem Balkon spielen. Das Balkonnetz bietet aber einen ausreichenden Schutz vor gefährlichen Stürzen und Verletzungen.
Maßnahmen gegen Schnittverletzungen